Dennis Niederprüm und Andi Samson gehen als Trainerduo der 1. Mannschaft in die neue B-Klassen-Saison. Beide sind Inhaber der Trainer B-Lizenz und kennen sich im Fußballbereich bestens aus. Im Interview sprechen sie über die abgelaufene Saison, die große Reform der Spielklassen, den Kader und vieles mehr. Let‘s Go!

Was gab für euch im Winter den Ausschlag das Traineramt bei der 1. Fußballmannschaft weiterzuführen?

Andi Samson (AS): Für mich gab es verschiedene Faktoren die den Ausschlag gegeben haben. Zum einen war mir nach Corona und der kommenden Umstrukturierung wichtig das Team und Verein in diesem Fall Planungssicherheit haben. Zum anderen macht es mir Spaß mit dem Team den Weg weiterzugehen. Am Herzen lag mir persönlich das wir allesamt im Trainerteam den Weg weitergehen und somit perfekt aufgestellt sind für die neuen Herausforderungen.

Dennis Niederprüm (DN): Für mich war es wichtig, dass wir frühzeitig ein Signal an den Verein und die Mannschaft geben, dass man mit uns Klassenunabhängig planen kann. Außerdem bin ich dem Verein dankbar meine ersten Erfahrungen im Seniorenbereich sammeln zu dürfen. Dementsprechend will ich natürlich auch was zurückgeben. Die Arbeit in unserem Trainerteam macht super viel Spaß in dem wir uns bestens ergänzen. Das war die Basis für meine (unsere) Entscheidung.

Sprechen wir zunächst einmal über die abgelaufene Spielzeit. Was war rückblickend betrachtet für euch der Knackpunkt, weshalb es am Ende nicht zum Aufstieg gereicht hat?

DN: Das Rückspiel gegen Kruft war natürlich ein heftiger Nackenschlag den wir bis zum Ende nicht mehr kompensieren konnten. Das war sicherlich der Knackpunkt warum es am Ende nicht gereicht hat. Gerade aus unserer Sicht war der Spielverlauf maximal frustrierend. Trotzdem haben wir es geschafft Woche für Woche oben dran zu bleiben um den Druck aufrecht zu halten. Kruft ist letztlich, aufgrund ihrer Souveränität und Konstanz, verdient Meister geworden.

AS: Ich kann mich hier nur den Worten von Dennis anschließen. Die Wintervorbereitung verlief bei einigen Mannschaften nicht planmäßig und schleppend. Dennoch haben wir gegen Kruft das Spiel über weite Strecken in der Hand gehabt, konnten aber die Überlegenheit gerade im ersten Durchgang nicht in Tore ummünzen. Positiv ist dennoch, dass wir Woche für Woche und bis zum Schluss alles gegeben haben. Des Weiteren ist es in meinen Augen umso enttäuschender das wir keinerlei Chancen über eine Relegation hatten.

Glückwünsche gehen auch an dieser Stelle noch einmal nach Kruft, welche am Ende den Tick mehr Konstanz in ihrem Spiel hatten und sich so entsprechend die Meisterschaft sichern konnten.

Ausgerechnet in der abgelaufenen Saison gab es keine Relegation und damit war der 2. Platz am Ende nicht viel wert. Wie habt ihr persönlich diese Enttäuschung verarbeitet?

DN: Ich war am Ende gar nicht so enttäuscht wie man vielleicht denken mag. Dass es ausgerechnet in diesem Jahr keine Relegation gab können wir leider nicht ändern. Ich war nach der Saison wirklich stolz auf die Mannschaft, auch wenn wir das große Ziel verfehlt haben fühlte es sich nicht nach einer Niederlage an. Wir haben gut, authentisch und nachhaltig gearbeitet und dabei andere Saisonziele erreicht. Ich mache das nicht rein an der Platzierung fest. Klar wäre uns eine Aufstiegsfeier durch eine Relegation auch lieber gewesen, aber ich rege mich nicht über Dinge auf, die wir nicht selber in der Hand haben.

AS: Nachdem wir im Trainerteam frühzeitig die Weichen gestellt haben war auch sehr schnell klar das die Mannschaft weitestgehend zusammenbleibt und wir samt den Neuzugängen auch in der kommenden Saison eine schlagkräftige Truppe aufweisen können mit der wir uns nicht verstecken müssen. Entsprechend ging der Blick nach dem verpassen der Meisterschaft auch schnell wieder nach vorne. Wir haben diverse Ziele definiert. Natürlich war eines davon intern der Aufstieg. Ich bin überzeugt davon, dass uns die verpasste Chance nicht aus der Bahn wirft und wir die neue Saison mit Spaß und Eifer angehen.

Blicken wir nach vorne. Wie seht ihr die Spielklassenreform grundsätzlich und speziell für unsere Mannschaften?

AS: Wie Dennis bei der vorherigen Frage schön sagte, was sollen wir uns über Dinge aufregen, welche wir selbst nicht in der Hand haben. Durch den Nichtaufstieg verpassen wir zahlreiche Derbys, dafür kann die Reform jedoch nichts. Ich sehe das Ganze mit gemischten Gefühlen. Viele neue Gegner machen das ganze natürlich spannend und auch ein stückweit interessant. Dennoch ist es ungewohnt und dadurch natürlich derzeit schwer einzuschätzen wo genau wir uns aktuell befinden. Positiv ist die klare Aufstiegsregelung aber der kommenden Saison. Für unsere 2. Mannschaft finde ich die Klasse weitestgehend attraktiv, wobei ich nichts davon halte, wenn zwei Teams aus demselben Verein in der gleichen Klasse spielen.

DN: Prinzipiell finde ich den Ansatz ganz gut, hätte aber nicht nur rein nach Fahrzeiten und Kilometern die Klassen zusammengesetzt. Es gibt hier und da ein paar Härtefälle wo sich m.E. noch mal Gedanken gemacht werden muss. In Bezug auf unsere Einteilung denke ich, dass es einfach komplett ungewohnt ist, sich mit Mannschaften von der anderen Rheinseite zu messen. Die neue Klasse fühlt sich ungewiss neu aber auch spannend an. Wir wollen uns nicht überraschen lassen und werden uns dementsprechend auf die neuen Gegner vorbereiten.

Habt ihr euch bereits ein erstes Bild über die „neuen“ Gegner in der kommenden B-Klassen-Spielzeit gemacht?

AS: Ja. Natürlich geht dies nicht von heute auf morgen und im Detail, zumal die neue Saison auch bei den anderen Teams Veränderungen mit sich bringen. Über diverse Kontakte haben wir uns jedoch vorab schlau gemacht, worauf wir aufbauen können.

DN: Wie ich zuvor schon gesagt habe, werden wir nicht unvorbereitet in die Saison starten. Wir haben uns schon erste Informationen über unsere neuen Gegner eingeholt und werden uns sukzessive tiefer mit ihnen beschäftigen.

Die Adler-Fans interessieren sich natürlich sehr für die Kaderplanung. Was hat sich personell bei der ersten Mannschaft im Sommer getan und wie ist euer erster Eindruck von unseren Neuzugängen?

AS: Natürlich lag der Fokus zunächst drauf, dass wir unsere eigenen Jungs im Boot halten. Wir haben in meinen Augen frühzeitig unsere Hausaufgaben gemacht und den Kader punktuell verstärkt. Mit den neuen Jungs haben wir es geschafft eine homogene und leistungsstarke Mannschaft auf die Beine zu stellen.

DN: Wie ich oben schon mal erwähnt hatte, ist es sehr wichtig für uns, dass wir nachhaltig arbeiten. Der Großteil des Kaders gab schon sehr früh die Zusage für den Verbleib. Das ist natürlich sehr schön zu sehen, dass die Jungs sich wohl fühlen und Klassenunabhängig bei ihrem Wort geblieben sind. Ich freue mich sehr auf unsere Neuzugänge. Wir haben in meinen Augen gute Arbeit geleistet und sportlich wie menschlich den Kader verstärkt. Ich rechne mit einer kurzen Eingewöhnungsphase, sodass wir ziemlich schnell viel Freude an den neuen Spielern haben werden.

Abgänge: Dominik Klein, Tunahan Tekin, Bedirhan Tekin (alle SG Weißenthurm), Phillipp Kuhles (eigene 2. Mannschaft), Dominik Mürtz (Karriereende)

Zugänge: André Friedrichs (SG Ettringen), Jan Häusler (FC Miesenheim), Sören Born (SG Mendig), Arian Talamisi (FC Plaidt), Jörn Heider (SG Andernach) und bereits im Winter Sebastian Dhillon und Samuel Weis.

Worauf freut ihr euch am Meisten im Hinblick auf die Saisonvorbereitung und ohne zu viel zu verraten, aber mit welcher grundsätzlichen Ausrichtung werdet ihr das Team ins Rennen um die Meisterschaft schicken?

DN: Ich freue mich einfach die Truppe wieder zu sehen. Der Fußballplatz ist unser Zuhause und in der Sommervorbereitung wird der Grundstein gelegt. Zusammenhalt, Fitness, Spielidee daran werden wir arbeiten. Eine unserer grundsätzlichen Ausrichtungen wird die Leidenschaft auf dem Platz sein. Wir wollen natürlich das Maximum rausholen, ob es nachher für den Meisterschaftskampf reicht, wird man sehen.

AS: Es ist jetzt noch zu früh um zur taktischen Ausrichtung etwas zu sagen. Ich freue mich jedes Jahr auf die Sommervorbereitung, da es quasi für alle bei null losgeht. Es ist immer wieder ein kleiner Aufbruch ins Neue und ich habe Bock, dass es jetzt bei bestem Wetter wieder losgeht. Wir können ohne Stress an unseren Zielen arbeiten und in den Freundschaftsspielen einiges ausprobieren. Daneben haben wir ein paar Events eingebaut, welche natürlich vor allem zum Teambuilding dienen, aber auch sportlich durchaus interessant sind. Zum Beispiel unsere Sportwoche vom 10. bis 16. Juli 2023, bei der wir u.a. die Erstvertretungen des FC Plaidt, des SCC Saffig (beide A-Klasse) sowie der SG Mendig (Bezirksliga) am Pommerhof begrüßen dürfen.

Wie seht ihr die Rahmenbedingungen in Plaidt, also nicht nur den Kunstrasenplatz welcher zurzeit saniert wird, sondern auch die Kabinen und unser neues Vereinsheim?

AS: Die Platzgröße ist und wird immer ein Thema sein und bleiben. An der Gestaltung der Kabinen kann man sicher noch etwas individueller an die Geschichte rangehen. Wobei wir hier natürlich etwas limitiert sind. Mit der Fertigstellung des Vereinsheimes haben wir in meinen Augen die Weichen für ein ideales Vereinsleben geschaffen. Diese Saison werden wir voraussichtlich das erste Mal vollumfänglich davon profitieren. Die DJK ist heimatverbunden und hat hier in meinen Augen für die Mitglieder und Freunde der DJK eine Heimat geschaffen.

DN: Da kann ich Andi’s Antwort nichts mehr hinzufügen

Die Attraktivität der kommenden Duelle hat durch die Spielklassenreform nicht gerade gesteigert. Wie kann es gelingen wieder mehr Zuschauer an den Spieltagen nach Plaidt zu locken?

DN: Ich denke das wir durch unseren Heimspielfreitag schon eine gute Basis für Zuschauer aus der Region gelegt haben. Die meisten angrenzenden Vereine spielen an anderen Tagen. Des Weiteren hoffen wir natürlich auf die Menschen aus dem Dorf, dass sie wieder den Weg zum Pommerhof finden. Wir haben mit dem Vereinsheim und der schönen Sicht auf den Platz beste Bedingungen für ehrlichen Fußball. Ich finde, dass gerade der Amateurbereich noch von seinen Emotionen lebt und da wollen wir natürlich so erfolgreich wie möglich sein, denn Erfolg zieht letztlich auch Zuschauer an. Ob ein Gegner attraktiv ist oder nicht, möchte ich nicht beurteilen.

Wir freuen uns über jeden Gönner. Ihr seid herzlich eingeladen die Jungs anzufeuern, „ein“ Kaltgetränk mit einer Stadionwurst zu genießen und 90 Minuten Fußball vor der Haustür zu erleben.

AS: Amen!!! Ich hoffe einfach das auf Dauer die Leute Freunde Gönner Fans wieder den Weg zum Sportplatz finden. Sportlich liegt es in unserer Verantwortung den Anreiz zu schaffen. Das Vereinsheim ist ein weiterer Baustein zum Verweilen der Zuschauer.

Ich denke auch der Verein wird weiteres tun um künftig doch noch den ein oder anderen auf den Platz zu bekommen.

VIELEN DANK FÜR DAS INTERESSANTE GESPRÄCH!!!